
Der Teammanager ad interim war gleich ganz abwesend. So begleiteten uns nur seine Aufstellung, seine 50 Schiristutz und seine besten Wünsche auf die lange Reise in den schmutzigen italienischen Süden. Der Club Sportivo Primitivo Lecce stellte sich unseren Götterkickern zum Derby.
Der Schiri war gleich gefordert. Nicht nur dass er ganz kurzfristig als Ersatz aufgeboten wurde, dadurch noch weitere 25 Stutz Zusatzkosten verursachte, sondern durch einen kurzfristigen Platzwechsel. Irgend so ein oberhohler Schreibtischtäter taxierte den herrlichen Fussballabend und den sattgrünen Naturrasen als unbespielbar. Was für ein Hornochse. So ging es rüber auf den Kunstrasen direkt neben dem zukünftigen Meister-Eishockey-Stadion. Dort empfingen uns immerhin fast 13’000 heissblütige Italos. Der Gästesektor war mit Hebi und Jöggu aber auch gut gefüllt und vor allem sehr sachkundig.
Auf los ging’s los. Die Sugofritzen wussten nicht wie ihnen geschah. Es war ein einziges Rauschen und Stürmen und der gestreiften Hintermannschaft verging Hören und Sehen. Toninho traf schon in den Startsekunden. Nach 15 Minuten war das Statistikblatt schon ordentlich gefüllt. Mit einem verschossenen Elfer und diversen kläglich vergebenen Topchancen. Zum Glück traf kurz darauf der 1. Kolumbianische Captain in der schon fast 100-jährigen Vereinsgeschichte der Gelb-Schwarzen zum 0-2. Danach war es an Beachsoccer Nick. Dieser zimmerte die Pille nach einem abgewehrten Eckball aus 20 Meter volley in den Winkel! Ein Orgasmusmoment! 0-3. Der Mist war geführt.
Danach verlegten sich die Einheimischen aufs Diskutieren, provozieren u o süsch eifach chli umemötzele. Usäglich hohli Nüss das. Nützte aber alles nichts. Weitere herrliche Angriffe rollten Richtung Liliput-Goalie. Noch vor der Pause stellten Mario und Tufick auf 0-5! Grandiose Halbzeit!
Nach dem Pausentee wollten es die Einheimischen noch einmal wissen. Unsere Jungs nur noch im Verwaltermodus. Super-Oberplauderi Haki Butschi verkürzte auf 1-5. Danach ein paar Metalltreffer unserer Offensivabteilung. Emir zum 1-6. Darauf 2 unnötige Gegentore – mehr dem legeren Abwehrverhalten der Gäste geschuldet als der Leistung der Gorgonzolabrüder. Den Schlusspunkt setzte Emir nach einem doppelten Doppelpass mit Zinédine Zosso. 3-7! Auswärtssieg!
Tolle Reaktion der Mühlefeldboys nach der Startniederlage. Sogar das Torverhältnis ist jetzt ausgeglichen!
Die Presseschlampe
CS Lecce – FC Madretsch 2:7 (0:5)
Tissot Arena. – 13’002 Zuschauer. – SR Beuermann.
Tore: 1. Rodrigues (Rushani) 0:1, 15. Serna (Stauffer) 0:2, 26. Kaufmann 0:3, 38. Serna (Rodrigues) 0:4, 40.+1. Chahmi (Mustafa) 0:5, 50. Bucak 1:5, 60. Mustafa (Rodrigues) 1:6, 72. Bucak 2:6, 74. Parente 3:6, 80. Mustafa (Zosso) 3:7.
Gelbe Karte: 28. Chahmi (1).
Madretsch: Demiral; Bossel, Demirci (41. Jakupovic), Kaufmann, Sommer (56. Zosso); Rushani, Mustafa, Stauffer, Chahmi, Serna; Rodrigues.
Bemerkungen: Kaufmann wurde mit seinem Tor für den Puskas-Award nominiert.