Es sollte ein Spitzenspiel werden und es wurde ein Spitzenspiel. Nicht etwa, weil Täuffelen versuchte den Madretscher-Sommer-Rhythmus zu brechen und das für im August angesetzte Spiel in den September zu verschieben oder weil der Schiedsrichter übers ganze Spiel auskam ohne eine gelbe Karte zu zeigen und trotzdem drei Verwarnungen verteilte. Sondern weil heute zwei Teams am Werk waren, die individuell und spielerisch auf höchster Stufe anzusiedeln waren. Auch die knapp angereisten Madretscher Fans bemerkten die Schnelligkeit des Spiels umgehend.
Bereits nach 7 Minuten netzte Abdulahi zum ersten Mal ein, doch der Schiedsrichter pfiff an nach einem liechtien Foul zurück. Madretsch war zu Beginn dem ersten Tor näher und doch war es Täuffelen welches in Führung ging. Und zum Frust der Gelb-Schwarzen dies gleich im Doppelpack. Keller markierte unbedrängt in der 11. und 19. Minuten für die Gastgeber. Nun wendete sich das Blatt aber umgehend wieder und Chahmi konnte nach einem 30-Meter-Freistoss von Abdulahi zum Anschluss abstauben. Die Madretscher rochen nun die Lunte, keine 2 Minute später tankte sich Serna durch die linke Seite, Rodrigues schloss für ihn ab und der Ausgleich war perfekt. Und es kam noch besser, Torhüter Roy bashte einen Befreiungsschlag direkt auf Sommer, welcher wie gewohnt abgeklärt nur noch ins leere Tor einschob. Die erstmalige Führung und Pause? Nein, zuerst wurde erneut ein Abdulahi-Tor aberkannt, er stand liechti im Absteits und danach wurden noch liechti 2 Minuten nachgespielt und mit der allerletzten Aktion verwirrten die Täuffeler mit geplantem Kreuzen verschiedener Angriffsspieler die Madretscher Hintermannschaft so sehr, dass ihnen noch der Ausgleich eingeschenkt wurde. 3:3, oder alles bei null und diesmal wirklich Pause.
Die ersten 25 Minuten des zweiten Durchgangs dominierte nur Madretsch, doch es war wie verhext oder hatte Täuffelens Torhüter Roy etwa seinen Kumpel Siegfried dabei? Etliche Torchancen wurden kläglich vergeben oder etwa durch Magie zunichtegemacht? Wir werden es nie erfahren und so kam es wie es kommen musste oder wie es Kaufmänner stehts voraussagen. Wer die Tore nicht macht, ach sie wissen schon….. Täuffelen kam mit 2 eher zufälligen Treffern zur Zweitoreführung und schien auf der 3-Punkte-Seite ins Wochenden ins Wochenende zu steigen. Doch erneut steckten die Madretscher nach dem Rückstand nicht auf, sondern suchten erneut die Wende. Die System-Umstellung auf ein offensives 2-4-4 zeigte nochmal Wirkung, der eingewechselte Vettiger steckte zu Serna durch und die Spannung mit dem 5:4 wieder da. Nun zeigte sich der im Seeland eher als Torschütze vom Dienst bekannte Verdecchia als gewiefter Taktiker, das Anspiel direkt nach dem Anschlusstreffer haute er humorlos ins benachbarte Weizenfeld. Trotzdem konnte Madretsch nochmal zweimal gefährlich in den Strafraum spielen, ein verdienter Ausgleich blieb ihnen aber verwehrt.
Nun geht es in einer Woche zum Stadtderby in Mett, man darf gespannt auf das Aufgebot sein.
FC Täuffelen – FC Madretsch 5:4 (3:3)
Rüti. – 11’431 Zuschauer. – SR Liechti.
Tore: 11. R. Keller 1:0, 19. R. Keller 2:0, 24. Chahmi (Abdulahi) 2:1, 26. Rodrigues (Serna) 2:2, 38. Sommer 2:3, 40.+2. Zesiger 3:3, 68. Verdecchia 4:3, 73. M. Keller 5:3, 80. Serna (Vettiger) 5:4.
Gelbe Karte: 50. Rodrigues (2), 52. Serna (1), 80.+2. Abdulahi (1).
Madretsch: Demiral; Kaufmann, Demirci, Rushani, Bossel; Sommer (74. Vettiger), Chahmi, Paratte (51. Jakupovic), Abdulahi, Serna; Rodrigues.
Bemerkungen: 7. Tor von Abdulahi wegen Foul aberkannt. 40. Offside-Tor Abdulahi.