Was für eine Gala! Die Classico-Minusrekordkulisse konnte einen ungefährdeten 5-1 Sieg gegen die Erdbeerbauern aus Gimmiz-Nord bejubeln. Mit diesem Sieg richten sich unsere Jungs gemütlich in der oberen Tabellenhälfte ein.
Mit ein Grund für den Minusrekord war auch die Sektion Stadionverbote. Diese glänzte aus Polizeitechnischen Gründen mit Abwesenheit. Usäglich das diese Bewilligung nicht rechtzeitig eingetroffen ist.
Leider hat der Greenkeeper seinen Job nicht ernst genommen – der Platz präsentierte sich in himmellausigem Zustand. Man könnte meinen, der Westast komme nächste Woche und die Feinarbeit auf dem heiligen Mühlefeldteppich wurde bereits eingestellt. Skandal! Dieses Fleisskärtchen kann sich die Stadt auf jeden Fall in den Hintern stecken.
So empfing der älteste Bieler Fussballverein das Tabellenschlusslicht Walperswil. Die Trainervorgabe vor dem Spiel: «wir spielen offensiv und wollen in der ersten halben Stunde mindestens 2x einnetzen». Perfekt umgesetzt! Tip Top 1A! Kurz nach Ablauf der Startviertelstunde chippte Innenverteidiger Jakubovic den Ball zärtlich über die letzte Verteidigerglatze und Chahmi liess sich die Gelegenheit alleine vor dem gegnerischen 3.20 Meter-Hünen nicht entgehen. 1-0! Und 10 Minuten später war es Chahmi der den FCM-All-Time-Rekordskorer und Captain Toni auf die Reise schickte. 2-0! Und noch vor der Pause kam es noch besser für die schönste Seniorenequipe südlich vom Polarkreis. Auf der rechten Seite, dort wo inzwischen die Feuerwehr einen Grosseinsatz hatte, erkämpfte sich Kolumbien-Mario den Ball und däselte unwiderstehlich auf und davon. Im 16er passte er fein in die Mitte und Tooooorinho schob locker zum 3-0 ein!
Pause! Oder so. Oder eben nicht. Der gute Unparteiische liess 83 Sekunden nachspielen. Und in dieser Zeit erlief sich der Sürmu Zesiger einen gut getimten Erdbeerpass und konnte auf 3-1 verkürzen. Jetzt aber endlich Pausentee.
Zur Pause war man sich des Sieges übersicher – und die ersten Zuschauer verliessen das Stadion für einen Elternabend. Wahnsinn.
In der 2. Hälfte ging das Einbahnspiel Richtung der Blauen Stockmatter weiter. Es war wie ein Spiel von technisch minderbemittelten Kummerbuben gegen eine Tiki-Taka-Judihui-Topmannschaft. Ein Klassenunterschied.
Nachdem die Ankunft der Freundin von Porn-Star kurz bevor stand, justierte Yänu seine Bälle endlich. In der 1. Halbzeit hatte er noch eine Streuung wie eine Schrottflinte – selbst der Lofquist Sämu wusste besser wohin er die Scheibe abschoss. Aber eben, das holde weibliche Geschlecht hatte beflügelnde Red-Bull-Wirkung. In der 55. Minute ein tückischer Freistossknaller von Yänu, das auch noch lange Einwechsel-Elend im Kasten konnte nur noch abklatschen und Erdal in allerbester Gerd Müller Manier abstauben. 4-1! Spätestens jetzt hätten die Stadionverbötler Pyros gezündet.
Kurz vor dem Eindunkeln notierten wir noch einen Assistpunkt für Toni. In der Mitte störten sich 2 Gelbe beim Torabschluss aber Yänu der Fuchs hatte den Braten gerochen und wartete seelenruhig am 2. Pfosten. Und die jahrelange Trainerarbeit machte endlich Sinn. Jetzt endlich, in seinem biblischen Alter, schob er locker lässig mit der Innenseite ein. Früher hätte er die Pille noch von dort mit Vollspann ins Eisenbahnerquartier rübergejagt! 5-1!!!
Für den letzten Höhepunkt sorgte auch Yänu himself. Der gegnerische Spiko wollte seinen Jänu auswechseln. Yänu konnte den Anfangsbuchstaben nicht unterscheiden und lief auch gleich zur Auswechselbank und Richtung Bier.
Grandiose Vorstellung der Mühlefeldboys im Campo Molino!
Aushilfspressefudi Altmeister «n’abend allerseits» Heribert
FC Madretsch – FC Walperswil 5:1 (3:1)
Campo Molino. – 14’321 Zuschauer (Classico-Minusrekord). – SR Känel.
Tore: 17. Chahmi (Jakupovic) 1:0, 27. Rodrigues (Chahmi) 2:0, 36. Rodrigues (Serna) 3:0, 40.+1. Zesiger 3:1, 55. Özgün (Küffer) 4:1, 73. Küffer (Rodrigues) 5:1.
Madretsch: Demiral; Bossel (41. Özgün), Demirci, Jakupovic, Kaufmann; Küffer (75. Bossel), Chahmi (41. Schwab), Stauffer (66. Chahmi), Abdulahi (78. Serna), Serna (70. Acer); Rodrigues.
Bemerkungen: 58. Lattenschuss Serna.